Warum guter Schlaf für Hunde wichtig ist – und wie du ihn förderst

Ein Hund schläft im Hundebett

Inhalt

Du kennst das sicher: Dein Hund schläft gefühlt den halben Tag. Und trotzdem fragst du dich vielleicht, ob das normal ist oder ob er vielleicht sogar zu viel oder zu wenig schläft.
Die kurze Antwort: Ja, Hunde schlafen viel. Und das ist auch gut so. Schlaf ist für Hunde genauso wichtig wie Futter, Bewegung und Zuwendung. Fehlende Ruhe macht deinen Hund krank, unausgeglichen oder einfach nur gereizt.

Das Wichtigste ist: Ein Hund, der gut schläft, ist entspannter, gesünder und hat im Alltag weniger Stress.

Wie sieht der ideale Schlafplatz aus?

Den perfekten Hundeschlafplatz gibt’s nicht – weil jeder Hund anders tickt. Aber es gibt Kriterien, die dir helfen, deinem Hund richtig gute Ruheplätze einzurichten. Wichtig dabei: Dein Hund sollte die Wahl haben.

1. Nähe und Rückzug

Hunde sind soziale Schläfer. Viele liegen am liebsten nah bei ihren Menschen – im Wohnzimmer, auf dem Sofa oder auch mal mit im Bett (wenn’s für beide passt).
Aber: Manchmal brauchen sie Rückzugsräume. Zum Beispiel, wenn gerade viel Trubel ist – neuer Besuch, Kinder spielen, langer Fernsehabend. Dann ist es Gold wert, wenn dein Hund auch einen ruhigen, störungsfreien Platz hat.

2. Sicherheit und Lage

  • Manche Hunde mögen erhöhte Plätze, weil sie den Überblick behalten können. Für Senioren: bitte an Rampen denken.
  • Höhlenartige Plätze (z. B. eine Decke über einen Tisch) geben Geborgenheit.
  • Der Platz sollte nicht direkt im Laufweg liegen, sonst kommt dein Hund nicht wirklich zur Ruhe.

3. Ausstattung und Bequemlichkeit

Jeder Hund hat seine Vorlieben – darum ausprobieren:

  • Nester zum Einrollen
  • Matratzen oder dicke Decken
  • genug Platz zum Ausstrecken
  • orthopädische Betten (toll für ältere Hunde oder Gelenkprobleme)
  • rutschfest, damit dein Hund sicher aufstehen kann

4. Temperatur

Manche Hunde sind Wärmesucher, andere Kältefans. Achte darauf, dass dein Hund zwischen warmen und kühlen Plätzen wählen kann.

  • im Winter in der Sonne oder neben der Heizung
  • im Sommer lieber auf kühlen Fliesen oder einer Kühlmatte
  • je nach Tagesform unterschiedlich

5. Flexibilität

Ein guter Schlafplatz ist keiner, der festgenagelt ist. Beobachte deinen Hund: Wo legt er sich gerne hin? Was nutzt er gar nicht? Passe Position und Ausstattung an.
Wichtig: Keine dauerhaft geschlossenen Schlafplätze! Wenn du eine Hundebox nutzt, lass die Tür offen – es soll ein Rückzugsort bleiben, keine Falle.

Fazit: Der richtige Hundeschlafplatz ist der, den dein Hund sich aussuchen kann. Biete verschiedene Möglichkeiten an, beobachte und variiere – so schläft dein Hund am besten.

DIY-Ideen für Schlafplätze

Du musst nicht gleich das teure Designerbett kaufen. Oft reicht ein bisschen Fantasie. Hier ein paar einfache Ideen:

IdeeUmsetzung
Nest bauenDecke mehrfach zusammenfalten, bis eine gemütliche Kuhle entsteht.
Höhle testenGroßer Karton oder Decke über den Tisch legen – perfekt für Rückzugstypen.
Erhöhte LiegeflächeStuhl oder Bank mit Decke – bei Senioren evtl. kleine Rampe dazustellen.
Kühle FlächeFliesen im Flur freilassen oder eine Kühlmatte im Sommer.
SonnenplatzMatte gezielt in den Sonnenstrahl oder im Winter neben die Heizung legen.

Schau dir an, was dein Hund annimmt – und was er links liegen lässt. So findest du schnell raus, was er wirklich braucht.

Woran erkennst du, ob dein Hund genug schläft?

Ein Hund, der ausgeschlafen ist, wirkt entspannt, sucht Kontakt, atmet ruhig und gleichmäßig.
Warnsignale für Schlafmangel sind:

  • unruhiges, überdrehtes Verhalten
  • Reizbarkeit oder Aggression
  • Tollpatschigkeit und Konzentrationsprobleme
  • erhöhte Krankheitsanfälligkeit

Gerade bei aktiven Hunden oder Arbeitshunden gilt: Plane unbedingt genug Pausen ein. Ruhezeiten sind genauso wichtig wie Training oder Auslastung.

Und die Schlafpositionen?

Auch die sagen viel aus:

  • eingerollt = Wärmebedürfnis, Sicherheit
  • ausgestreckt = tiefe Entspannung
  • Rückenlage mit Bauch nach oben = maximales Vertrauen

Häufige Schlafstörungen beim Hund

  • Schmerzen sind eine häufige Ursache. Leidet dein Hund zum Beispiel an Arthrose oder Rückenproblemen, findet er oft keine Ruhe und wechselt ständig seine Position.
  • Auch Unruhe und Angst stören den Schlaf. Laute Geräusche, eine neue Umgebung oder Stress durch Trennung verhindern, dass dein Hund tief schläft. Er döst dann nur und ist nicht richtig erholt.
  • Ein Hund kann auch nicht abschalten, wenn er überfordert oder unterfordert ist. Zu viel Aufregung am Tag oder zu wenig Beschäftigung stören seinen Schlaf.
  • Auch Juckreiz durch Hautprobleme oder Parasiten kann ihn am Schlafen hindern.
  • Unbehandelte Herzprobleme können auch zu nächtlicher Unruhe führen.
  • Besonders Rassen mit kurzen Nasen, wie Möpse oder Bulldoggen, leiden oft unter Atemproblemen. Starkes Schnarchen oder kurze Atemaussetzer führen zu einem unruhigen Schlaf.
  • Verdauungsprobleme können ebenfalls Schlafstörungen auslösen. Eine schwere Mahlzeit am späten Abend oder eine Futterunverträglichkeit verursachen Bauchschmerzen.
  • Seltener stecken neurologische Erkrankungen dahinter. Krankheiten wie Epilepsie oder Demenz können den natürlichen Schlafrhythmus durcheinanderbringen.

Wichtig: Hält eine Schlafstörung länger an, lass deinen Hund von einem Tierarzt untersuchen.

Was passiert, wenn dein Hund zu wenig schläft?

Schlafmangel hat für einen Hund ernste Folgen. Er wird unruhig, gereizt oder überdreht. Das Lernen fällt ihm schwerer und das Training ist weniger erfolgreich. Sein Immunsystem leidet ebenfalls, wodurch er leichter krank wird.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Hunde täglich 17 bis 20 Stunden Schlaf, Dösen und Ruhe benötigen. Welpen, ältere oder kranke Hunde brauchen sogar noch mehr Ruhe.

Einschlafrituale für Hunde

Nein, du musst keinen neuen „Abendplan“ einführen. Es reicht, wenn du ein paar Gewohnheiten beachtest:

  • keine wilde Action direkt vorm Schlafengehen
  • stattdessen ruhige Spiele wie Futtersuche oder Schlecken an der Leckmatte
  • Kauen wirkt beruhigend und macht müde

Das Schöne: Diese Dinge passen ganz locker in deinen Alltag – du musst nicht extra Programm fahren.

Kuschelzeit – gut für Hund und Mensch

Viele Hunde schlafen am besten in deiner Nähe. Beim Kuscheln schüttet euer Körper Wohlfühlhormone aus. Die Hormone Oxytocin und Serotonin beruhigen euch beide. Das entspannt deinen Hund und auch dich.

Probiere auch spezielle Berührungen wie den Tellington TTouch® aus. Das sind sanfte, kreisende Bewegungen, die noch tiefer entspannen.

Tellington TTouch Basics
Bewege die Haut mit leichtem Druck in einer Kreisbewegung im Uhrzeigersinn. Führe an jeder Stelle nur einen Kreis aus und gleite dann zur nächsten Stelle weiter. Die einzelnen Kreise reihst du aneinander wie Perlen auf einer Kette.
Grundlagen für den Kreisenden TTouch
Handhaltung und Ausführung Tellington TTouch Liegender Leopard
Der Liegende Leopard aus der Tellington TTouch Methode

Noch mehr TTouch Griffe findest du in diesem Blogartikel

Fazit: Dein Beitrag zum Hundeschlaf

Guter Schlaf ist kein Luxus – sondern die Basis für Gesundheit und Lebensfreude deines Hundes.

  • Biete ihm verschiedene Schlafplätze an.
  • Achte auf Ruhezeiten im Alltag.
  • Nutze kleine Rituale, um ihn runterzufahren.

So machst du es deinem Hund leicht, tief und erholsam zu schlafen und profitierst selbst von einem entspannten Vierbeiner.